Montag, 4. Juli 2011

OD am Ilsesee .done!

Und da war er plötzlich, der Tag der Wahrheit, aka mein sportlicher Höhepunkt 2011.
Am Freitag vor dem Wettkampf war ich noch 'ne Runde koppeln... ging seeehr zäh, denke mal mein Körper war schon sehr auf Ruhewoche eingestellt, da ich die Woche kaum mehr was getan hatte.
Im nachhinein war das wohl ne gute Idee den Körper zu wecken, am Wettkampftag war keine Trägheit mehr zu spüren. Samstag morgen stellte sich dann doch langsam die Nervösität ein... Wechseltaschen richtig bestückt, Startnummern befestigt, Verpflegung gepackt, Rad aufgepumpt...?
Na laut Liste war zumindest alles abgehackt ;) Kurz nach dem aufstehen noch ein Müsli reingezogen, von den geplanten Toasts nahm ich dann Abstand. Bis wir dann den Kinderwagen und das "Supportteam" mit den ganzen Taschen (Wechsel, Neo, Nach-dem-Wk-Tasche, Wickeltasche...) und nicht zu vergessen, Kind! bestückt hatten waren wir dann auch schon 5 min. hinter dem Zeitplan. Meiner einer ist dann direkt mit der Rad-Laufwechseltsasche ins Stadion geradelt, um mir dort noch ein freies Plätzchen im gut ausgeschildertern Bereich zu suchen. Dort die Stelle eingeprägt und schwupps wieder zum Team ;) geradelt.
Naja, dacht ich mir, dürfte ja noch Zeit sein, bis 09:15 ist ja Ceck-in. Auf die Info hin, dass es schon 9e war, beschloß ich dann, das Team wieder zu verlassen und mit der Schwimm/Radwechseltasche und dem Radl dann doch schonmal die Wechselzone aufzusuchen. Und dann verging die Zeit bis zum Start Ratzfatz, Rad/Helm/Schuhe aufgestellt, Wecheltasche postiert, Wege angeschaut, Neo an, Startnummer auf Hand und Arm schreiben lassen, WK-Besprechung und dann kurz eingeschwommen... evtl. wäre etwas länger einschwimmen sinnvoll gewesen. Und dann *Peng* gin's auch schon los, also mit der Masse ab in Wasser gehoppelt. Die ersten 50(?) Meter ging's noch toll und dann ging der große Frust los... großes Geprügel, ich bin total aus meinem Schwimmrhythmus gekommen... und viel schlimmer, für lange Zeit nichtmehr reingekommen.
Gefühlt waren überall um mich rum Arme und Beine egal wo ich versuchte hinzuschwimmen, das ergab dann für bestimmt 300 Meter eine kraftzehrende Mischung aus miesem Brust mit möchtegern-Krauleinlagen. Ich glaub ich hab währenddessen pro Kraularmzug wahrscheinlich 3 mal geflucht, die Leut um mich rum hatten glaub ich schon langsam Panik ;) Man war ich angep****! Egal, nach der letzten Boje der ersten Runde fand ich wieder halbwegs sowas wie einen Rhythmus und in der 2. Runde konnte ich dann noch einige einholen und Zeit gut machen. Trotzdem ärgerlich, wenn man deutlich unter seinen Möglichkeiten bleibt und dabei auch noch mehr Körner lässt :/ Beim Schwimmen (ohne Wechsel) hat es dann zu eine 30:30 gereicht ohne übermässig platt zu sein. War zwar ungefähr die kalkulierte Zeit, hätte mich aber schon interessiert was _eigentlich_ drin gewesen wäre.
Egal, der Wechsel Richtung Rad lief fast gut ;) Neo ausziehen lief problemlos, dann aber den für's Radeln geplanten Energieriegel in der Wechseltasche liegen lassen und nochmal Zeit beim Füße trocknen und mit den wehrhaften Socken gelassen... gefühlt war ich der einzige, der auf die Idee kam sich die Füße zu trocknen, von Socken anziehen wollen wir gar nicht erst sprechen ;)... hm hät ich mir evtl. mal vor dem Wettkampf Gedanken drum machen sollen. Einklicken ging aber nahezu flott (ja Domi, ich weisss, für den ersten Fuß dauerte es SEKUNDEN!!111 ;) ) und im Gegensatz zu so manch anderem, gab ich mir nicht die Blöse in der ersten Kurve uneingeklickt umzukippen ;) Radeln lief dann gut. Ich war mir vor dem Wettkampf nicht ganz sicher ob bei ~15Grad und Wind um ~3bft, ein kurzer Tria-Zweiteiler nicht ein weng frisch wird, aber während dem Radeln hat's mich keinen Fetzen gefroren.
Insgesamt konnte ich beim Radfahren 5 Plätze gut machen, das Treten gegen den Wind von Kleinaitingen bis kurz vor Reinhartshofen kostete zwar durchaus Kraft, aber auch der Anstieg danach konnte mich nicht zur Schnappatmung bringen. Btw. ich habe bewusst keinen Pulsmesser beim Wettkampf getragen und meine Kräfte nach Gefühl eingeteilt (Ist im nachinein betrachtet 1a aufgegangen). Abgesehen vom nicht gefutterten Riegel, hab ich wie geplant eine Flasche Iso beim Radeln vernichtet, war mir aber zwischendurch zu bappig, evtl. wäre 'ne 2. Flasche mit Wasser nicht verkehrt gewesen... will gar nicht wissen wie groß das Flüssigkeitsdefizit bei >30 Grad gewesen wäre. Bis Bobingen gab es immer mal wieder überholen und überholt werden und dann war plötzlich leider weit und breit keiner mehr in Sichtweite für eine ganze Weile... da geht die Leistung runter, solange ich jemanden vor mir sehe ist doch die Motivation gleich noch ein Eck größer nicht abreissen zu lassen und in Sichtweite zu bleiben, bzw. zu überholen. Nur gegen den Tacho zu fahren ist da leider etwas fad. Kurz nach der Brücke aus Oberotti raus, schoß dann einer an mir vorbei (ich glaub den hab ich schon kurz nach dem Start mal überholt gehabt, so sieht man sich wieder;)), den hielt ich dann aber bis zur Wechselzone 2 im Stadion auf Sichtweite (Schwupps gleich ein paar km/h draufgelegt). Schuhe kurz vor dem Wechsel schonmal lockern und rausschlüpfen vor dem Runterhüpfen vom Rad klappte wunderbar. Nur nach dem Runterhüpfen gab's dann ein "A-Ha-Erlebnis"... hatte ich nicht früher mal Beine/Füße? Fühlte sich an wie taub... keine Ahnung ob von der Kälte, oder der doch etwas intensiveren Belastung als im Training, oder einer Mischung aus beidem. Es brauchte ungefähr 4km Laufen bis ich wieder halbwegs etwas spürte... wobei ich mir nicht ganz sicher bin, ob die gestressten Muskeln, die ich ab dann spürte, das angenehmere Gefühl waren ;) Noch kurz zurück zur Radzeit: Da steht eine 1:28:58 für 44km in der Zeitnahme. Ich nehme an da sind _beide_ Wechsel eingerechnet, würde auch dazu passen, wo die Zeinahmegeräte standen und mit meinen Tachodurchschnitts-km/h von ~31,xx. Ja, wie gesagt, das Laufen... an richtig "schnelles" Loslaufen wie einige Male trainiert war gar nicht zu denken. Das Energiedefizit machte sich langsam bemerkbar, die Muskeln waren gut angeschlagen und ja wie gesagt, einen Großteil der ersten Runde habe ich kaum die Beine gespürt. Gefühlt war das, was ich noch gut laufen konnte, eher ein gemütlicher Jog. Auf beiden Runden nahm ich an der 2.Versorgungsstelle je einen Becher Iso, nahm dafür 10 Meter Gehen in kauf um auch brav regelkonform den Becher, in dem dafür vorgesehenen Mülleimer zu entsorgen ;) (ausserdem hatte ich schiss mich blöd zu verschlucken oder Seitenstechen zu bekommen vom überhasstet reinschütten). Ein Blick auf die Uhr nach der ersten Laufrunde behauptete ich wäre nun ~2h26 unterwegs... das motivierte wieder ein wenig, den mein grob gestecktes Zeitziel Sub3h sollte dadurch selbst mit Gehpausen noch locker machbar sein. Die 2. Runde war dann aber engültig zäh, an Geschwindigkeitssteigerung war nicht mehr zu denken. Durchhalten(!) war die Devise. Einfach in Gedanken halten, wie lächerlich doch eigentlich das bischen ist, dass man noch vor sich hat, im Vergleich zu dem was man schon hinter sich hat... Think Pink ;) Gar nich so einfach, wenn jede Muskelfaser nach 'ner Pause schreit und der Körper nach Energie, Zucker, Salz, Flüssigkeit lechzt.
Und schliesslich war es soweit, das Stadion in Sichtweite, die letzten Meter zur Zielrunde, die Zielgerade, die Zeitnahme. BÄM! Gongratulations YOU ARE AN IRONMAN!!1 Ach, ne war ja doch "nur" ne Olympische Distanz. Nach einem zufriedenen Blick auf die Zeittafel und der "deutlichen" Sub3 Bestätigung, lotste mich mein Körper zielsicher ins Verpflegungszelt, wo ich mir in Rekordzeit eine Orange, 3Stück Kuchen und einen halben Liter gemischte Getränke reinpfiff. Nach dieser kleinen Stärkung und dem ein oder anderen kurzen Schwaz mit Kollegen, nahm ich dann noch eine Wegverzehrungsbrezel mit, um dann endlich wieder bei Frau und Kind und Suportteam sein zu können ;)
An dieser Stelle nochmal vielen Dank an Maja für Monate des Verständnisses in denen bei mir Training nunmal einen gewissen Stellenwert hatte, an Felix für einige Nächte die er rücksichtsvoll durchgeschlafen hat und natürlich das tolle Anfeueren ;) und mein Lieblingssupportteam Steffi und Domi für die Hilfe und hunderte schicke Bilder :O und allen zusammen für die gelungene Pastaparty ^^
Zum Abschluß noch ein paar Zahlen: Insgesamt habe ich 2h54min gesportelt. Die 10,8 Laufkm bestritt ich in 54:30, das entspricht ziemlich genau einem 5min/km Pace, was schneller ist, als es sich angefühlt hat. Bin aber so oder so sehr zufrieden damit. Ich habe derzeit keine aktuellen reinen Laufzeiten für 10km stehen (ich werd's demnächst mal testen), aber ich vermute, dass da im Durchschnitt irgendwas zwischen 4,5 und 4,75er Pace drin sein müsste, ich hab also trotz 2 Stunden Vorbelastung gar nicht sooo viel Zeit gegenüber meiner derzeitig bestmöglichen Laufzeit liegenlassen.
Kommt wahrscheinlich nicht zuletzt von dem, was ich dieses Jahr so trainiert habe... Wo wir wieder bei Zahlen wären: Ich war 1400km/57h Radeln (hauptsächlich Crossrad), 36km/18h schwimmen und vergleichsweise alberne 210km/23h laufen. Das Radeln hat definitv eine gute Grundlage für's Laufen gelegt. Die wenigen Laufkm waren in den letzten Wochen dann grossteils gekoppelt oder Steigerungsläufe oder 1-2km Intervalle. Und um gleich noch die allseits beliebte Frage zu beantworten: Und jetzt? Nah is doch klar, am 24.07. der Kuhseetriathlon ;) Ist aber wirklich nicht vergleichbar mit der OD und hat für mich auch keinen so hohen Stellenwert. Ich werd noch ein bischen schnelle Läufe (da wär ich doch gern unter 5min/km) und schnelles Radeln mim Crossrad trainieren, aber in erster Linie steht jetzt erstmal geniessen der Elternzeit an. Ob, wann, wie, welche sportlichen Höhepunkte in den nächsten Monaten oder gar nächstes Jahr anstehen... ich hab keine Ahnung, in der Wk Vorbereitung hab ich immer mal Richtung Halbmarathhon geschielt, aber dazu müsst ich ja mal Laufen trainieren und atm, bin ich erstmal froh, wenn ich wieder schmerzfrei aufstehen kann *g* (wobei genaugenommen der Muskelkater gar nicht so schlimm ist, wie ich ursprünglich annahm).
Sportliche Grüße!

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